Durch den Abtrag der Bestandsdeiche und die Schaffung einer tief liegenden Sekundäraue unmittelbar am Gewässer entstehen wertvolle Potenziale für eine Varianz der Gewässerstruktur. Gleichzeitig erhöht sich aufgrund des größeren Fließquerschnittes die Leistungsfähigkeit des Gewässers. Häufige Hochwasser können schadlos abgeführt werden. In Abschnitten, in denen ein HQ(10) nicht ausuferungsfrei abgeführt werden kann, werden angrenzend an die Sekundäraue Teilschutzanlagen vorgesehen.
Die Teilschutzanlagen weisen eine geringe Höhe und sehr flache Böschungen auf, damit eine schadlose Überströmung stattfinden kann. Häufig werden sie genutzt, um im Kronenbereich Wirtschafts- und / oder Radwege anzulegen. Mit dem so verfolgten Teilschutzkonzept werden Überschwemmungen der landwirtschaftlichen Flächen seltener als aller 10 Jahre auftreten.
Ausführungsbeispiel
Stromab der Brücke der K16 wurde der Deich Walschleben rückverlegt und im Zeitraum 2019 – 2020 eine erste Maßnahme zum Rückbau des Altdeiches und zur Umgestaltung der Gera realisiert.
Gewässerumgestaltung bei Walschleben, im Bau 04/2020
Die neu geschaffenen Gewässerstrukturen sind sichtbar, 05/2020
Die bisherige Trennung zwischen Gera und Mahlgera wird weitgehend aufgehoben. Zwischen beiden Gewässern verbleibt ein niedriger Damm, der auf Niveau des HQ(2) der Gera verläuft. Bei Niedrig- und Mittelwasser sowie kleinen Hochwasserereignissen bleiben somit beide Stränge getrennt.
Vorgesehene Gestaltung bei Parallelverlauf der Gera und Mahlgera