72019-002 – Gera, Kühnhausen bis Gebesee, Hochwasserschutz
Auf der Grundlage des Planfeststellungsbeschlusses vom 24.03.2023 für den Gewässerausbau der Gera zur Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Ortslagen Elxleben, Walschleben, Ringleben, Andisleben und Gebesee haben die ersten Baumaßnahmen im Bereich des Gewerbegebietes Walschleben im November 2023 begonnen.
Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz hat im Jahr 2019 die Thüringer Landgesellschaft mbH mit der Vorbereitung und Durchführung des Vorhabens beauftragt.
Bis 2033 sollen wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes baulich umgesetzt sein, um die Hochwasserrisiken in den Anliegergemeinden Elxleben, Walschleben, Ringleben, Andisleben und Gebesee zu reduzieren.
Das Vorhaben ist Bestandteil des Nationalen Hochwasserschutzprogramms der Bundesrepublik Deutschland und leistet durch die frühzeitige Bereitstellung großer Flächen für die Ausbreitung von Hochwasser auch einen wirksamen Beitrag für den Schutz der an der Unstrut liegenden Kommunen im Landkreis Sömmerda und im Kyffhäuserkreis.
Als Teilmaßnahme des Hochwasserschutzvorhabens soll zeitnah in Gebesee die Wirtschaftswegbrücke zum Pumpwerk Bensinggraben abgerissen werden. Bei dem bestehenden Brückenbauwerk handelt es sich um eine Betriebsbrücke über die Gera, die als Zuwegung zum Schöpfwerk am Bensinggraben errichtet wurde. Das sich seit Jahren außer Betrieb befindliche Schöpfwerk soll im Zuge der Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt zurückgebaut und durch ein leistungsfähiges Entleerungsbauwerk ersetzt werden, welches zukünftig die schnelle Entwässerung der Flächen nach einem Hochwasser sicherstellt.
Die Brücke befindet sich im Eigentum und der Unterhaltungslast des Freistaats Thüringen. Ihr Zustand ist marode und die Befahrbarkeit war für den landwirtschaftlichen Verkehr bereits seit einigen Jahren stark eingeschränkt. Durch die zuständige Verkehrsbehörde des Landkreises Sömmerda wurde die Brücke im Ergebnis einer Zustandsprüfung für jeglichen Fahrzeugverkehr und Fußgänger mit verkehrsrechtlicher Anordnung vom 23.05.2022 gesperrt. Die angeordneten und umgesetzten Verkehrssicherungsmaßnahmen wurden in den letzten beiden Jahren mehrfach zerstört, missachtet und mussten mit erheblichen Aufwand erneuert werden.
Mit dem Rückbau der Brücke wird nicht nur ein verkehrssicherer Zustand hergestellt, sondern auch ein hydraulisch wirksames Abflusshindernis im Hochwasserfall beseitigt.
In Vorbereitung der Rückbaumaßnahmen wurden für erforderliche Baustelleneinrichtungsflächen im Mai 2024 denkmalpflegerische Vorerkundungen zur Sicherung der Bodenurkunde durch das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie durchgeführt. Der Baustart für den Rückbau der Brücke ist für Juni 2024 geplant und wird innerhalb von ca. 3 Monaten abgeschlossen sein.