Auszubildende des dritten Lehrjahres zur Erzieherin bzw. zum Erzieher ließen sich die Ilm und die neue Fischtreppe am Burgmühlenwehr zeigen. Start der Exkursion war die Hängebrücke mit der Wehranlage in Oberweimar, wo in 2024 eine Fischtreppe entstehen soll. Die Ilm ist mit 69 Wehranlagen undurchdringbar für Wanderfischarten. Im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie sind hier Aufstiegshilfen anzulegen. Ziel ist die Artenvielfalt wieder zu erhöhen. An der Ilm in Weimar, so erfuhren es die Teilnehmer der Exkursion, wurden in 2022 nur fünf Fischarten entdeckt – Äsche, Bachforelle in verschiedenen Altersstufen. Dreistachliger Stichling, Elritze und Schmerle kamen nur vereinzelt und bis 5 cm Größe vor.
Die Teilnehmer entdeckten selbst einen kleinen dreistachligen Stichling, der sich unter den Uferpflanzen aufhielt. Im Bereich der neuen Fischtreppe am Burgmühlenwehr fanden sie dann weitere Wassertiere. An Steinen im Gerinne wurden einzelne Köcher- und Eintagsfliegenlarven gefunden. An den Wasserpflanzen im Überlauf hielten sich zahlreiche Schnecken auf. Das Flusswasser stand an diesem Tag etwas höher als sonst. Abflussspuren im Gras und die Trübung des Flusswassers deuteten auf einen kürzlichen Regenguss hin. Die Teilnehmer nahmen weitere Kriterien wie die Fließgeschwindigkeit auf. Sie unterschied sich insbesondere ober- und unterhalb einer Wehranlage. Gemessen wurde 0,8 km/h im Staubereich und 2,25 km/h unterhalb des Wehres. Die Schüler lernten die Unterschiede von natürlichen und künstlich veränderten Bachläufen zu erkennen und erfuhren etwas zum Wasserkreislauf, der sie mit dem Fluss verbindet.
Die angehenden Erzieher und Erzieherinnen erhielten einen facettenreichen Einblick in die Wasserwelt vor ihrer Haustür. Die Erkenntnisse fließen in das Kursfach „Nachhaltigkeit und ökologischer Fußabdruck“ am SBBZ Weimar ein, welches von Lehrerin Andrea Feine angeboten wird.